Force Majeure – Stress ist optional

Wenn man von einer Krise oder einer regelrechten Force Majeure betroffen ist, bedeutet dies in der Regel eine Menge Stress für alle Beteiligten. Glücklicherweise gibt es verschiedene Hebel, um seine Kunden während so einer Durststrecke so gut wie möglich weiter zu unterstützen.

Die Voraussetzung hierfür ist ein vorausschauendes Supply Chain Management, eine flexible Organisation, sowie gut definierte, vorbeugende Massnahmen.

Die Beziehung zu seinen Kunden ist aber auch ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor. Gegenseitiges Vertrauen und eine ausgezeichnete Kommunikation sind für eine agile Zusammenarbeit ausschlaggebend.
Sind alle pragmatisch und ziehen am gleichen Strang, können Probleme leicht gemeinsam bewältigt, Ausfälle verhindert, und Zusatzkosten gegebenenfalls sogar vermieden werden.

Kunststoffknappheit

Als Anfang des Jahres Polyamide knapp wurden und viele Kunststoff-Hersteller Force Majeure erklärt haben, war auch unsere Kunststoffspritzguss-Abteilung von ausbleibenden Kunststofflieferungen betroffen. Wir benutzen für unsere Axiallager Komponenten und Kunststoffteile vor allem technische Thermoplaste und konnten unsere üblichen Rohstoffe nicht/nur begrenzt beziehen.

Kunststoff Spritzguss

Was uns und unseren Kunden in diesem Fall ganz klar geholfen hat, war unser Sicherheitslager an produzierten Teilen, dass dank seinem Puffereffekt eine gewisse Zeit überbrücken konnte. Und durch die gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden konnten wir diese Überbrückungsphase sinnvoll nutzen und unsere Produktion auf ein Alternativmaterial umstellen.

Direkter und indirekter Kundenvorteil

Das hatte nicht nur den sofortigen Vorteil, dass unsere Lieferfähigkeit trotz Kunststoffknappheit erhalten blieb und wir den Engpass bewältigen konnten. Da die Preise des ursprünglichen Kunststoffmaterials durch den Rohstoffmangel stark in die Höhe getrieben wurden, sind unsere Kunden dank der Umstellung auf das Alternativmaterial bisher nicht von einer Preiserhöhung betroffen.

Allzeit bereit

Wenn man ISO oder IATF zertifiziert ist und Kunden hat, die sich selbstverständlich gegen jegliche Eventualitäten absichern wollen, sind vorbeugende Notfallpläne ein absolutes Muss. Zusätzlich macht eine flexible Organisation es auf jeden Fall leichter, Problemsituationen erfolgreich zu meistern.

Je besser man auf eventuelle Extremsituationen vorbereitet ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass man seine Kunden „ungeschoren“ durch die Krise navigieren kann. Und je besser das Verhältnis zu seinen Kunden ist, umso offener sind sie oft auch für die nötigen Massnahmen.

Vor allem, wenn es, wie bei der aktuellen Kunststoffknappheit, leider noch dauert, bis die weltweite Versorgung wieder vollständig gewährleistet ist.